Disruption im Kopf – ist das was für uns? Ein gewagter VIGC-Kongress 2016

Das VIGC ist das flämische Innovationszentrum für grafische Kommunikation. Das traditionsreiche Zentrum hat einen hervorragenden Ruf und veranstaltet regelmäßig Events für die Branche. Diese folgen in der Regel dem gleichen Muster: Empfang mit Getränk und Anbieter-Ausstellung in einer Halle. Doch diesmal gab es dazu noch eine Art Kampfansage. Alle drei Hauptredner forderten die Teilnehmer zum Bruch in ihrem Denken auf. VIGC: Das war gewagt aber die Herausforderung nehmen wir gerne an.

  1. Der erfahrene Spezialist für Omnichannel-Einzelhandel Gino Van Ossel warnte davor, E-Commerce als die nächste Goldgrube zu betrachten. Sitzen Strategie und Ausführung nicht, wird er leicht zum Geldgrab. Was will Ihr Kunde und was will der Kunde des Kunden?

Meine Meinung? Richten Sie Ihre Strategie auf das Endziel aus. Insbesondere in unserem Geschäft heißt das: Unterscheiden Sie nicht zwischen online und offline. Ein guter Marketingmix verbindet beides. Stellen Sie eines in den Dienst des anderen: Online bestellen, anprobieren, im Ladengeschäft abholen. Der Schlüssel zum Erfolg ist das Angebot eines weiteren Kontaktpunkts zur Steigerung des Markenerlebnisses.

  1. In einem inspirierenden Referat zur Digitalisierung empfahl Steven Van Belleghem die Konzentration auf 1-Personen-„Zielgruppen“. Wir müssen Menschen individuell ansprechen. Das ist mit künstlicher Intelligenz leichter. Und machbar, denken Sie nur an Alexa von Amazon, Microsoft Cortana, Apple Siri und Google Home. Geräte im Heim, mit denen der Kunde sprechen kann. Bequemlichkeit geht über alles, auch wenn sie künstlich bedient wird. Die Grafikbranche kann sich hier etwas abschauen. Das Data Mining ist allerdings nicht ganz so simpel. Die Unternehmen hinter diesen Geräten erfassen Daten und verwenden sie im besten Interesse des Verbrauchers (oder zum eigenen Nutzen?).

Meine Meinung? Unsere Branche ist Pionier der Personalisierung. Wir wissen das und wir wissen, wie wir Daten richtig einsetzen. Durch unsere Technologie wurde der Hype erst möglich. Da werden wir uns doch nicht vor der Verarbeitung zusätzlicher Daten fürchten? Ich sehe einfach zusätzliche Möglichkeiten. Ein gut gemachtes individualisiertes Druckerzeugnis hat mehr Einfluss auf die Kaufentscheidung als digitale RTB-Werbung. Wir denken hier eher langfristig. Warum sollte man auch sonst in E-Commerce investieren?

  1. Der angesehene Fachjournalist der Grafikbranche Ed Boogaard fordert dazu auf, der Innovation nicht den Rücken zu kehren. Seine Argumentation untermauerte er mit einer Grafik, die zeigt, wie gut das gedruckte Buch dank innovativer Buchdruckereien in Belgien gegenüber dem E-Book dasteht.

Meine Meinung? Ich stimme zu. Ed nannte auch das Fallbeispiel der Etiketten für Coca-Cola des Herstellers Eshuis. Erinnern Sie sich an unser Whitepaper über das Potenzial bei Verpackungen? Mit Personalisierung und Digitalisierung können Sie auf dem Markenmarkt punkten. Ed hat das Paradebeispiel genannt und wir sagen danke für seine Schützenhilfe.

Die Veranstaltung Het Congres 2016 (VIGC) unterstrich die große Bedeutung von Tools und Modulen, mit denen visionäre Unternehmer weiterkommen. Vor allem aber zeigte sie, wie eine Kombination aus neuen Geschäftskonzepten, ein bisschen Denksport und Kundenbeispiele aus der Praxis zum Erfolg führt.

Wir brauchen keine neuen Funktionen, noch mehr Optionen oder schnellere Durchlaufzeiten. Wir müssen uns an neue Geschäftsmodelle wagen, um Neuheiten zu verkaufen. Das erfordert Mut zum Experimentieren, doch wer wagt gewinnt. Das ist auch meine Meinung.

PS: Lassen Sie sich inspirieren: Folgen Sie #VIGC2016 auf Twitter. (Uns finden Sie auf @CHILI_publish)

Unternehmen

Bram Verniest

16. Dez. 2016

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